It’s t(raining), man …

Es regnet, die Tage werden kürzer. Das Stimmungsbarometer fällt, sobald man rausschaut.
Ja, es ist düster. Alles ist grau in grau. 

Wenn‘s allerdings im Sommer zu heiss ist, gibt’s auch viele Gründe zu meckern. In England gehört das Kommentieren des Wetters sogar zu einem guten Smalltalk. 

„It‘s so miserable outside, isn‘t it?“

„Oh yes, it is!“

Egal, wie es sich verhält. Das arme Wetter ist häufig schuld für dies und das und jenes. Dabei lohnt es sich wirklich sein Mindset zum Thema Wetter näher anzuschauen und seine bisherige Sicht- und Denkweise gegebenenfalls zu verändern. 

Dies wäre ein Versuch. 

Mit einem kleinen Brainstorming schreiben Sie zu „Regenwetter“ alles auf, was ihnen so einfällt, und wie „Sie“ Regenwetter wahrnehmen. 

Zum Beispiel: 

Zu nass, zu kalt, zu ungemütlich, kann deswegen nicht raus, werde klitsch nass, erkälte mich bestimmt, muss mich warm anziehen, nervt mich, oder ich kriege wegen all dem schlechte Laune.

Tief durchatmen. Wirken lassen. Jetzt kehren Sie all diese Punkte mal in Ich-Form um. 

Dann könnte das Szenario plötzlich so aussehen.

„Ich habe überhaupt keine Lust, aber ich gehe mit Regensachen raus, und diese werden nass. Ich selbst bleibe trocken. Nun werde ich etwas mutiger und halte mal das Gesicht in den grauen Himmel. Hm, die Regentropfen kitzeln etwas im Gesicht. Ich komme mir zwar total blöd vor, aber es fühlt sich nicht so schlecht an! Hoffentlich guckt jetzt keiner. Ich laufe durch Pfützen und freue mich, dass ich Geld gespart habe. Für die nächste Autowäsche!“

Vielleicht mögen Sie jetzt einen Schritt weitergehen, und bearbeiten gleich ein paar Glaubenssätze (kurz: erworbene Überzeugungen, Prägungen aus der Kindheit) mit. Ein versteckter Glaubenssatz könnte vielleicht so heissen: „Ich erkälte mich schnell“, weil einfach formuliert, Ihre Mama vielleicht oft gesagt hat: „Kind, Du erkältest dich, wenn du dich nicht warm anziehst!“

Auch wenn Ihre besorgte Mama das oft zu Ihnen gesagt hat, weil Sie ohne diese dicke Jacke, ohne Mütze, und ohne Schal raus wollten, sind Sie heute erwachsen, und entscheiden selbst, wann und wie Sie rausgehen möchten. Auch wenn das viele Anziehen immer so lange gedauert hat, Sie deswegen total genervt waren, und tierisch geschwitzt haben, wählen Sie heute entspannter zu sein. 

Vielleicht hinterfragen Sie, was Ihre Mama damals gesagt hat, und wählen selbst und bewusst, was Sie besonders bei kälteren Temperaturen anziehen. Sie wählen gesund zu bleiben, auch wenn Sie nun in kurzen Sachen raus rennen, und es sich super angenehm anfühlt.

Mit selbst formulierten Ich-Botschaften, können Ihre neuen gewählten Sätze nun so heissen: „Ich verlasse meine Komfortzone, sage bye-bye Coach Potatoe, und ich wähle mein Immunsystem mehr zu trainieren. Ich gehe oft, egal bei welchem Wetter, raus und/oder jogge sogar. Vielleicht bemerke ich dabei, dass ich weniger genervt bin. Ich fühle mich wohler und freier.“

Hier ein möglicher Wow-Moment als abschließender Satz:

„Ich erinnere mich an etwas aus meiner Kindheit, was sich viele Jahre verkrümelt hat; die Erkenntnis, dass Regen auch Spaß machen kann, wenn nämlich alle Spassbremsen in mir gelöst sind.“

Photo: pann@fotocommunity.de